Über die
Sorben (Wenden)

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Ich habe einige Informationen über die Sorben gesammelt und hier zusammengestellt.

Noch ein paar weitere interessante Links zu Internetseiten über die Sorben:


Die Geschichte der Sorben:

Im 6./7. Jahrhundert besiedelten slawische Stämme im Zuge der Völkerwanderung das Gebiet zwischen Elbe/Saale und Oder/Queiß. In den folgenden Jahrhunderten kamen diese, unter ihnen auch die Stämme der Milzener (heute Obersorben) und Lusitzer (heute Niedersorben/Wenden) unter feste deutsche Staatsherrschaft. Ab dem 12. Jahrhundert erfolgte durch zunehmende Kolonisierung der Lausitz durch deutsche Siedler auch die schrittweise Christianisierung der "Wenden", wie die damals lebenden Slawen von den Deutschen auch genannt wurden. Im Jahre 1815, nach dem Wiener Kongreß, kam es zu einer territorialen Neuaufteilung der Lausitz. Die Niederlausitz fiel an die preußische Provinz Brandenburg und der Südwesten der Oberlausitz verblieb in Sachsen. In der damals von Preußen geführten, im Gegensatz zu Sachsen wesentlich härteren, Politik den Sorben gegenüber liegt die Begründung, daß heute in der Niederlausitz die sorbische Sprache stark zurückgegangen ist. Dazu kommt, daß mit der Industrialisierung nach 1871 und in Folge des allgemeinen Zuwachses des deutschen Einflusses immer mehr Dorfgemeinden zur Sprache der Mehrheit übergingen. Nur das katholische Gebiet in der Oberlausitz blieb davon weitgehend unberührt. Mit der Gründung der DOMOWINA als Dachverband sorbischer Vereine im Jahre 1912 verstärkte sich der Kampf um Erhaltung und Förderung der sorbischen Sprache und Kultur entscheidend. 1938 wurde sie verboten, sorbische Geistliche und Lehrer wurden in deutsche Gebiete versetzt. Seit der Gründung der DDR an wurden die Sorben zwar stärker gefördert, gleichzeitig jedoch wurde die DOMOWINA in die politische Abhängigkeit der SED gedrängt. Nach der politischen Wende 1989 erfolgte auch die Neustrukturierung der DOMOWINA, so daß sie heute wieder als Dachverband sorbischer Vereine fungiert.
--> Geschichte Artikel oder tabellarisch

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Die politische Situation:

Politisch werden die Sorben durch die DOMOWINA, dem Dachverband sorbischer Vereine, vertreten. Im Land Brandenburg wurde 1994 ein Sorbenrat gegründet, der den Landtag und die Regierung bei allen die Sorben betreffenden Angelegenheiten berät. Eine sorbische Partei gibt es weder im Freistaat Sachsen noch im Land Brandenburg. Gelegentlich gelingt es, sorbische Vertreter in den Mehrheitsparteien auf Landes- und Bundesebene zu integrieren. Auf Gemeindeebene wurden 1994 erstmalig sorbische Wählervereinigungen gebildet. Durch die Gemeinde- und Kreisreform sind sorbische Vertreter fast ausschließlich in der Minderheit.
--> Verfassung (Auszüge)

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Das kulturelle Leben:

Sorbische Kultur gibt es auf professioneller sowie auf volkskünstlerischer Ebene. Für ersteres sind das Sorbische Nationalensemble, der DOMOWINA-Verlag GmbH Bautzen, das Sorbische Institut e.V. und das Deutsch-Sorbische Volkstheater zu nennen. Auf volkskünstlerischer Ebene gibt es Kulturvereine, Chöre, Laienschauspielgruppen, Musikgruppen, Tanzgruppen, Kirchenchöre usw. vor allem in den Dörfern.
--> Kultur (regional)

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Bildungswesen:

Es gibt 16 sorbische und zweisprachige Kindertagesstätten. Davon sind 8 in privater Trägerschaft, die übrigen im Trägerschaft der Gemeinden. Im Freistaat Sachsen gibt es 7 sorbische Grundschulen, 6 sorbische Mittelschulen und ein sorbisches Gymnasium und weitere 26 Grundschulen und 6 Mittelschulen mit sorbischem Sprachunterricht. Im Land Brandenburg wird an 16 Schulen sorbisch/wendischer Sprachunterricht erteilt. Sorbische Muttersprachklassen gibt es hier leider nicht mehr. Die Belange des sorbischen Schulwesens betreut und vertritt der 1991 gegründete Sorbische Schulverein e.V..

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Finanzen:

Die Sorbischen Institutionen und Vereine werden neben privaten Förderern und Sponsoren von der Stiftung für das sorbische Volk institutionell oder durch Projekte gefördert.

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Wirtschaft:

Das zweisprachige Gebiet liegt in der wirtschaftlichen Randlage Deutschlands und auch der Europäischen Union. Dementsprechend sind auch die Einkommen niedrig und die Arbeitslosenrate hoch, was eine relativ hohe Abwanderungsrate besonders der Jugend verursacht. Nach der politischen Wende 1989 haben sich besonders kleine sorbische Handwerksbetriebe herausgebildet. Auf dem Gebiet der Landwirtschaft sind vornehmlich Aktiengesellschaften entstanden. Hauptsächlich in den Städten Bautzen und Cottbus befinden sich sorbische Institutionen und Verwaltungseinrichtungen.

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Medien:

Es gibt monatlich eine halbstündige Fernsehsendung im Regionalfernsehen des ORB (niedersorbisch) und täglich eine dreistündige obersorbische Radiosendung im MDR bzw. eine einstündige niedersorbisch/wendische Radiosendung im ORB. Der DOMOWINA-Verlag Bautzen ist Herausgeber der obersorbischen Tageszeitung "Serbske Nowiny". Weiter erscheinen folgende Periodika: wöchentlich die niedersorbische Zeitung "Nowy Casnik" und die konfessionellen Zeitungen "Katolski posol" und "Pomhaj Boh", monatlich die Kinder- und Schülerzeitschrift "Plomjo" bzw. "Plomje" (ober- bzw. niedersorbisch/wendisch), die Lehrerzeitschrift "Serbska sula" und das Kulturmagazin "Rozhlad". Ab Januar 1996 ist die Herausgabe einer selbständig erscheinenden Jugendzeitschrift durch den sorbischen Jugendverein Pawk e.V. geplant.

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Sport:

Besonders in der Oberlausitz gibt es eine Reihe sorbischer und zweisprachiger Sportvereine. Diese haben sich in den 1992 wiederbelebten Sportverein "Sokol" (der Falke) zusammengeschlossen. Besonders werden Mannschaftssportarten wie Fußball und Volleyball betrieben. Bekannt sind der sorbische Fußballverein Sokol Ralbitz/Horka und Budissa Bautzen, die beide in den lokalen Ligen spielen.

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Bei Fragen oder Anregungen schreibt mir einfach eine Email.



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