Kultur der
Sorben (Wenden)

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Ich habe einige Informationen über die Sorben gesammelt und hier zusammengestellt.

Noch ein paar weitere interessante Links zu Internetseiten über die Sorben:


Die Sorbische Kultur heute

Im Lande Brandenburg leben etwa 20.000 Sorben (Wenden), Teil des westslawischen Volkes der Sorben, das insgesamt etwa 60.000 Personen umfaßt und im übrigen in der Oberlausitz im Freistaat Sachsen (40.000 Sorben) siedelt.
Die Sorben leben seit dem 6. Jahrhundert in der Lausitz. Sie haben im Gegensatz zu anderen nationalen Minderheiten (z.B. Dänen in Schleswig-Holstein) kein "Mutterland" außerhalb der deutschen Grenzen.
Das sorbische Volk hat seine eigene Identität durch die Geschichte hindurch bewahren und den verschiedensten Versuchen der Assimilierung widerstehen können. Besonders in der NS-Zeit war es in seiner Existenz bedroht. In der DDR-Zeit erfuhr das sorbische Volk zwar eine besondere staatliche Zuwendung, dies geschah aber um den Preis der weitgehenden Unterordnung sorbischer Organisationen unter die Vorherrschaft der SED. Damit war ein Verlust politischer, kultureller und konfessioneller Pluralität verbunden.
Die Sorben der Niederlausitz, die sich auch als Wenden bezeichnen, stehen heute unter dem besonderen Schutz der Verfassung des Landes Brandenburg.
Die sorbische Volkskultur heute basiert auf der traditionellen sorbischen Volkskultur der Ober- und Niederlausitz. Sorbische Volkskunst wird in den Genres Musik, Tanz, künstlerisches Wort und im Bereich des bildnerischen Schaffens von Sorben und Deutschen besonders gepflegt und hat sich durch enges Zusammenwirken von sorbischen und deutschen Laienkünstlern weiterentwickelt.
Es bestehen:
  • Chöre bzw. Gesangsvereine
  • Trachtenvereine
  • Tanzgruppen
  • Ensembles (Gesangs, Tanz- und Instrumentalgruppen)
  • Laientheater
  • Zirkel schreibender Amateure
  • Textil-, Mal-, Keramikzirkel
Wettbewerbe und Werkstätten, kontinuierliche Aufträge des seit 1956 bestehenden Hauses für sorbische Volkskultur und eine betreuende Unterstützung durch das Sorbische Nationalensemble waren und sind eine fortwährende Forderung und Förderung der sorbischen Volkskunst. Zeugnisse dafür sind hervorragende Ergebnisse, z.B. der traditionell vom Haus für sorbische Volkskultur jährlich ausgeschriebene Wettbewerb um das schönste sorbische Osterei oder die vielfältigen Werkstattergebnisse von Einzelschaffenden im Bereich des bildnerischen Volkskunstschaffens, die sich durchaus mit denen der Berufskunst messen lassen kann. Bedeutsam für das Bewahren sorbischer Volkskultur für nachfolgende Generationen sind die traditionell vom Haus für sorbische Volkskultur organisierten, im Wechsel jährlich stattfindenden Tage des sorbischen Kindertheaters und junger Rezitatoren sowie die Tage des sorbischen Kinderliedes und sorbischer Musik, Tanzestraden, Laientheaterinszenierungen, Chorkonzerte, Ausstellungen des sorbischen bildnerischen Volkskunstschaffens, zur sorbischen Geschichte und Kultur sowie die Darstellung von Sitten, Bräuchen und Traditionen sorbischer Folkloreregionen durch dörfliche Kollektive bieten den Gruppen und Einzelschaffenden Höhepunkte zur Darstellung ihres künstlerischen Volksschaffens.

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Region der katholischen Sorben

Zum Gebiet der katholischen Sorben gehören 85 Orte der Kreise Bautzen, Kamenz und Hoyerswerda. Die Herrschaftsbereiche des Klosters Marienstern bei Kamenz und des Domstiftes St. Petri in Bautzen waren und sind die Grundfesten für das Fortbestehen des Katholizismus in der Region über die Reformationszeit hinaus. Weit über die Hälfte der heutigen Bevölkerung der Region sind Sorben. Lebensgrundlage war im wesentlichen die Landwirtschaft, zum Teil die Teichwirtschaft. In der kleinen Ackerbürgerstadt Wittichenau begann sich neben dem Handwerk das Manufakturwesen stärker zu entwickeln. Heute lebt die Bevölkerung von der Landwirtschaft, von der umliegenden Industrie sowie vom Dienstleistungsbereich.

Ethnische Besonderheiten sind:
- obersorbische Sprachregion mit sorbischen Schulen,
- eigenständige Trachtenregion (funktionell differenziert), heute noch z.T. auch von Kindern und Jugendlichen getragen, besondere Anlässe dafür sind neben der Pflege von Bräuchen vor allem auch kirchliche Feste wie Erstkommunion, Firmung, Fronleichnam und Wallfahrten; als einzige sorbische Trachtenregion der Lausitz finden hier bis in die heutige Zeit noch Hochzeiten in Tracht mit dazugehörenden Sitten und Bräuchen statt, neben Perlennetzarbeiten für Festtrachten ist für die Tracht der katholischen Sorben die Plattstichstickerei typisch,
- Bräuche im Jahresablauf (heute noch gepflegt): Vogelhochzeit (25.Januar) [Brauch der Kinder, der den Dank der Vögel für das Füttern während der Wintermonate bildlich darstellt], Osterreiten am Ostersonntag, Hexenbrennen (30.April), Maibaumstellen / -werfen, Martins- bzw. Nikolaussingen, Kirmesfeier oder Umgehen der "Borborka" (Sollschwitz/Sulsecy bei Wittichenau/Kulow) und des "Miklaws" zur Weihnachtszeit.

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Die Sorben in der Region Schleife (Slepo)

Zur Region Schleife gehören 7 Ortschaften, von denen noch etwa ein Drittel der Bewohner Sorben sind. Ehemals zur Standesherrschaft Muskau/Muzakow gehörend, nähert sich das nordwestlich von Weißwasser/Bela Woda liegende Schleifer Gebiet in Sprache, Sitte und Brauch, ja im gesamten Charakter der Volkskultur stärker der Niederlausitz. Lebensgrundlage war traditionell die Wald- und Feldarbeit, heute sind es der Braunkohlenbergbau, der in den letzten Jahrzehnten den Lebensraum der Schleifer Folkloreregion wesentlich eingeschränkt hat, und Überreste von Glasindustrie.

Ethnische Besonderheiten sind:
- spezielle Volksarchitektur (Blockbauweise, Klinkerbau),
- eigenständiger Schleifer Sprachdialekt,
- eigenständige Trachtenregion (funktionell und dörflich differenziert in vielfältigen Varianten, von älteren Frauen heute noch z. T. getragen); Stickereien der Schleifer Tracht bewahrten weitgehend den Charakter traditioneller Volkskunst, sie finden sich hauptsächlich als Hohlsaum, weiße Lochstickerei und schwarze Kreuzstichstickerei an Hals- und Kopftüchern sowie an Kinnschleifen,
- bewahrtes Volksmusikantentum mit sorbischem Dudelsack, kleiner und großer sorbischer Geige (z.B. im Sorbischen Folkloreensemble Schleife),
- Bräuche im Jahresablauf (teilweise noch gepflegt) sind: Zampern [ein traditioneller Karnevalsbrauch, der das Austreiben des Winters bildlich darstellt], Ostersingen, Verzieren von Ostereiern in Familientradition, Maibaumstellen, Hahnschlagen, Hahnrupfen, Spinte (die Spinnstube war eine wichtige Singschule des sorbischen Volkes) oder Umgehen des "dzecetko" in der Adventszeit (Bescherkind; dörflich unterschiedlich).

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Die Sorben in der Region Hoyerswerda (Wojerecy)

Zur Hoyerswerdaer Landschaft gehören heute 48 Ortschaften, von denen noch etwa ein Viertel der Bewohner Sorben sind. Noch 1880 lebte in dieser Region fast ausschließlich sorbische dörfliche Bevölkerung. Durch den Wiener Kongreß vom Königreich Sachsen an Preußen verloren, gehört die Hoyerswerdaer Region heute zum nordöstlichen Teil des Freistaates Sachsen. Sie prägt mit ihren Besonderheiten die sorbische mittlere Lausitz. Lebensgrundlage war in diesem Gebiet früher die Landwirtschaft und das dörfliche Handwerk. Heute prägt das Leben der Region um Hoyerswerda vorrangig die Braunkohlenförderung.

Ethnische Besonderheiten sind:
- Übergangssprachdialekt zwischen der Ober- und Niederlausitz,
- eigenständige Trachtenregion (funktionell und dörflich differenziert, z.T. heute noch durch alte Frauen getragen) Stickereien der Hoyerswerdaer Tracht, als Tracht der sorbischen bäuerlichen Bevölkerung sind hauptsächlich die Kreuzstichstickerei, die Lochstickerei, die Tüllstickerei und die Plattstichstickerei,
- dörfliche Traditionen werden seit Jahrzehnten durch verschiedenste Generationen z.B. in Bröthen-Michalken/Bretnja-Michalki gepflegt,
- im Jahresablauf (teilweise noch heute gepflegt) sind: Fastnacht (Winteraustreiben), Karfreitag- und Ostersingen, Verzieren von Ostereiern, Maibaumstellen und -werfen, Erntebräuche wie Stollen- und Stoppelreiten oder Kartoffelball, Spinte/Spinteball, Umgehen des "dzecatko" (Bescherkind) zur Weihnachtszeit oder das Weihnachtssingen.

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Die Sorben in der Niederlausitz (Dolna Luzyca)

Zur niedersorbischen Region gehören mehr als 60 Ortschaften, von denen heute der geringere Teil der Sorben/Wenden die sorbische Sprache beherrschen. Zum Siedlungsgebiet der Niedersorben gehören die Kreise Cottbus/Chosebuz, Spremberg/Grodk, Calau/Kalawa, Lübben/Lubin, Guben/Gubin und Forst/Barsc, in denen die sorbische Sprache gegenwärtig stark im Verschwinden begriffen ist. Die Lebensgrundlage für die niedersorbische Bevölkerung bildeten hauptsächlich die Landwirtschaft und die Fischzucht. Im Spreewald, einem Teil der Niederlausitz, ist bis in die heutigen Tage der Tourismus eine Erwerbsquelle. Die Braunkohlenindustrie ist seit Jahrzehnten maßgeblich an der Zerstörung des Lebensraumes der Sorben in der Niederlausitz beteiligt.

Ethnische Besonderheiten sind:
- niedersorbische Sprachregion (fast ausschließlich nur noch von der älteren Generation gesprochen), ein niedersorbisches Gymnasium und eine niedersorbische Sprachschule dienen der sprachlichen Förderung,
- eigenständige Trachtenregion(die Tracht wird von der älteren Generation z. T. noch getragen, von der jungen Generation zur Pflege von Bräuchen angelegt); Trachtenteile sind volkskünstlerisch verziert durch die Plattstichstickerei, bestickt werden hauptsächlich Rockbänder. Schürzen, Halstücher und Teile der großen Kopftücher; daneben findet sich auch die Weißstickerei in reizvollen Motiven; charakteristisch für die Tracht der Niedersorben ist die "lapa" (Kopfhaube oder gestecktes Kopftuch), die örtlich in Größe und Form differenziert vorzufinden ist,
- Bräuche im Jahresablauf (teilweise noch heute gepflegt) sind: Zapust [traditionelle Fastnacht bei der traditionelle Kostüme getragen werden], Osterfeuer, Erntebräuche wie Hahnschlagen, Hahnrupfen, Stollen-, Stoppelreiten, Johannesreiten in Cahsel/Kozle und Froschkarren oder zur Weihnachtszeit besucht in Jänschwalde/Jansojce bei Cottbus der "Jansojski bog " die Kinder.

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